Wanderreiten-havelland.de - Wanderreiten im Havelland - Wanderritte, Tagesritt & Sternritte mit Pferd (1 von 5 Punkte)

„Wanderritt“- durch Nordpolen, die Kaschubei und Masuren (ca 670km). 29.08. – 25.09.2021
…aber Das war kein Wanderreiten sondern ein Hetzen durch die wunderschöne Landschaft.
Voll Enthusiasmus und mit Hohen Erwartungen haben wir 5 Jahre geplant, um diesen 4 wöchigen Ritt zu machen. Wir meine Frau und ich sind passionierte Wanderreiter seit über 26 Jahren mit eigenen Pferden. Auch diesen „Wander“-Ritt sind wir mit eigenen Pferden gegangen.
Die Strecke durch die Wälder, alte verwachsene Alleen, über abgeerntete Felder, vorbei an kleinen Dörfern und schönen alten Gutshäusern ist durch den Rittführer wunderbar ausgearbeitet und geführt. Viele der Unterkünfte waren sehr gut und fast immer wurden wir freundlich empfangen.
Aber: Bedauerlich ist, dass durch Sabine die Reise in etlichen Teilen schlecht vorbereitet war. Schutz der Tiere, Sicherheit der meist Freizeitreitergäste, Länge der Tagesreitstrecken und Reitpausen zur Erholung der Tiere auf so langen Ritten. Neue Trossfahrer hatten nur rudimentäre Karten und Streckeninformationen, die durch die Organisatorin manchmal täglich geändert wurden, weil Nachtquartiere nicht bestätig waren.
Tierschutz: ein Pferd wurde geritten, obwohl es lahmte und es mussten dann noch tagelang mitlaufen, Pferde hatten dicke Beulen in der Gurtlage, Pferde hatten Satteldruck und eines sogar einen offenen Rücken wegen schlecht passender Sättel, die Satteldecken sind bretthart, also ohne jeglichen Ausgleich, eine 26 jährige Stute musste die gesamte Strecke laufen und einen Reiter tragen, ein Pferd hatte unkontrollierte Zuckungen am hinteren Lauf, der über die Tage zunahm. Zur Pferdepflege und dem Auf- und Absatteln blieb nur sehr kurze Zeit.
Sicherheit: Bereits von Anfang an wurden die Reiter und wöchentlich die neuen Reiter nicht eingewiesen, wie groß der Sicherheitsabstand zu anderen Pferden einzuhalten ist, wie die Gruppe die Straßen überquert oder entlang der Straße geht oder die Bahnkörper überquert. Bei der Brückenüberquerung wollte das folgende Trossfahrzeug ohne Warneinrichtung für andere Fahrzeuge auf der vielbefahrenen Straße den nicht sehr erfahrenen Reitern auf den Pferden folgen. Für mögliche Nottransporte oder Hufschmiede gab es keine Pläne.
Was bleibt ist: die Mangelnde Information auch auf Nachfrage der Teilnehmer über die wahre Distanz vieler Tagesetappen. Alleine 6 von 24 Tagen waren die Ritte mehr als 40km und sogar bis zu 50km (alleine 8 Tage ohne Pause und 266km, und 7 Tage ohne Pause mit 206km). Das späte Ankommen an jedem Abend, lies uns nur noch Zeit zum Pferde füttern, selbst Essen und ins Bett fallen, was ein Ausklingen des schönen Erlebnis von Tag unmöglich macht! Sowie die mangelnde Sicherheit und der Umgang mit den Pferden. Die Pferde wurden auf Verschleiß und Profit geritten, zurück blieb die Sehnsucht an einen geordneter Wanderritt, an dem alle Reiter, die viel Geld bezahlt haben auch Spaß finden. Das war kein Wanderreiten sondern ein Hetzen durch die wunderschöne Landschaft.

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