Foeldiklinik.de - Home » Földiklinik Hinterzarten | Fachklinik für Lymphologie | Europäisches Zentrum für Lymphologie im Schwarzwald (2.8 von 5 Punkte)

Ich war im Februar/März 2024 für drei Wochen in der Földiklinik in Hinterzarten.
Dies ist eine Rehaklinik für Menschen mit primärem, sekundärem oder multikausalem Lymphödem, Lipödem oder der Kombination aus beidem.
Man wird täglich, je nach Anordnung, gelympht und bekommt eine, auf einen Persönlich zugeschnittene Bandage, die bis zum nächsten Morgen getragen werden soll. Der Effekt ist erstaunlich!
Es gibt Sportangebote von Atemgymnastik im Sitzen, "mit Musik und Spaß die Lymphe anregen", Yoga, Achtsames Walking mit Chi Gong, ... da ist für jeden was dabei. Es stehen verschiedene Geräte zur persönlichen Fitness Steigerung zur Verfügung (unter anderem ein nagelneuer Milon Gerätezirkel), die nach Einweisung selbstständig genutzt werden können.
Zum Gesamtkonzept gehört eine ausgewogene, mediterrane Ernährung, Frühstück und Abendessen in Buffet Form, beim Mittagessen hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Essen. Da ich diverse Lebensmittel nicht gut vertrage, bekam ich in den ersten Tagen eine ausführliche Ernährungsberatung bei einer tollen Diätassistentin, die meine Probleme verstand und mit mir jede Mahlzeit durchgesprochen hat. Die Küche hat diese Vorgaben zu jeder Zeit super umgesetzt und ich hatte immer ein abwechslungsreiches Essen auf dem Teller. Das Speisesaalteam ist so aufmerksam und um das Wohl der Gäste besorgt.
Die Klinik bietet div. Vorträge zu medizinischen, sozialen und psychologischen Themen an, die besucht werden können - man geht hier, dank der engagierten Ärzteschaft, um eine vieles besser über die eigene Erkrankung informiert nach Hause. Die Sozialberatung ist eine wichtige Säule im Haus, das Personal kennt sich bestens mit den Themen aus und steht einem mit Rat und Tat zur Seite. Auch von Seiten der Psychologinnen bekommt man Hilfe. Die Pflegenden sind immer für einen ansprechbar und unterstützen bei allem was nötig ist.
Eine empfehlenswerte Fachklinik! Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, dort behandelt zu werden.

Keine Person fand diese Bewertung bisher hilfreich

Bewertung kommentieren

War dieser Bericht hilfreich? Ja Nein

Bewertung kommentieren

Ihr Kommentar

Ihr Name

Ihre E-Mail

Abbrechen  Kommentar absenden

Antiquiert und unzureichend motiviert

Diese beiden Begriffe fallen mir ein, wenn ich an meinen 3-wöchigen Aufenthalt in der Földiklinik in 2018 denke.
Ich war das vierte Mal in der Klinik und stelle eine Abnahme der Qualität fest.

Führung: Die Klinik ist ein Familienunternehmen, aufgebaut von zwei Ärzten ungarischer Herkunft. Herr Prof. Földi ist bereits aus Altersgründen nicht mehr tätig, seine 80-jährige Ehefrau, Frau Prof. Földi sehr wohl. Deren Tochter, Gynäkologin, ist bereits als Chefärztin in der Klinik halbtags tätig.

Ärzte: Selbstverständlich sind die Ärzte dort nicht gleich zu bewerten. Bei diesem Aufenthalt musste ich allerdings feststellen, dass die für mich zuständige Ärztin Desinteresse mit zweifelhaftem Fachwissen aufwies. Meine Fragen blieben unbeantwortet. Höhepunkt: Verdickte Lymphknoten angeblich ertastet, wo im Ultraschall durch einen anderen Arzt festgestellt wurde, dass keine Lymphknoten mehr vorhanden sind. Die Chefarztvisiten empfand ich als Farce. Fragen wurden auch hier überhört und mit dem Hinweis, dass man aus Erfahrung sagen könne, dass hier die richtige Therapie angeboten wird, abgebügelt. Ich bin mit 0 Neuerkenntnisse zu meiner Krankheit abgereist. Was ich nicht beurteilen kann, aber mir seltsam vorkommt, dass die Behandlung seit 12 Jahren, in denen ich die Klinik besuche, gleich ist. Gleiches Material, keinen neue medizinischen Erkenntnisse (zumindest nicht, welche mitgeteilt werden). Es wird das Volumen nach wie vor mit dem Maßband (mit kleinem Gewicht am Ende) gemessen. Ob dies Stand der Medizintechnik ist, wage ich zu bezweifeln.

Lymphtherapeuten: Dieses Mal habe ich inkompetente Therapeuten erwischt. Mir ist klar, dass die Arbeit der Therapeuten eine Art Fließbandarbeit am Menschen ist, aber die schlechte Qualität hat mich sprachlos gemacht. Es begann damit, dass die Therapeutin unzureichend Material hatte, um eine angemessen Bandagierung nach der Lymphdrainage durchzuführen. Der Oberkörper wurde in der Vormittagssitzung nicht angerührt, was in der Földischule für angehende Lymphtherapeuten gelehrt wird. Während ich bei den früheren Aufenthalten zumindest das Bemühen erkennen konnte, die fibrotischen Veränderungen aufzulösen, streichelte diese Therapeutin eher. Nachdem mehrtägige schlechte Bandagierung zu einer objektiven (!) Verschlechterung des Lymphödems geführt hatte, wurde der Therapeut gewechselt. Bei der zweiten Therapeutin war die Lymphdrainage besser, aber auch hier musste ich erleben, dass die Bandagierung "von der Stange" erfolgte und auf individuelle Problematiken und eigene Erfahrung nicht eingegangen wurde. Was ich seit Anbeginn meiner Földi-Aufenthalte stets als unangenehm empfinde, ist das stets von den Therapeuten früher oder später platzierte Thema der Unterbezahlung. Das tut mir auf der einen Seite leid, empfinde ich aber auf der anderen Seite als unterschwelligen Druck eines großzügig zu planenden Trinkgeldes am Ende der Behandlung.

Essensangebot: Als Normalgewichtige ist das Essen für mich grundsätzlich kein wichtiges Thema im Rahmen eines Klinikaufenthaltes. Aber aus zwei Gründen sollte das Essen in der Klinik eine andere Gewichtung haben: Ein Großteil der Patient(innen) haben ein Lymphproblem wegen massiven Übergewichtes. Magenbänder/Verkleinerung werden hier immer wieder thematisiert, dennoch ist mir nicht einleuchtend, warum ich mein Müsli morgens mit nur 3,5 % Fett Milch essen kann, es keine Magerjoghurt oder ähnliche kalorienarme Produkte gibt. Rohkost am Abend ist nicht mein Geschmack, eine Suppe wäre bekömmlicher. Der zweite Punkt ist, dass ich in Fachliteratur lese, dass die Ernährung (nicht die Kalorien) für das Lymphödem wichtig ist. Hier habe ich keinen Mehrwert aus der Klinik mitnehmen können, obgleich eine Ernährungsberaterin angestellt ist und doch per Vortrag oder Material ihr Wissen teilen sollte.

Ausstattung: Die Klinik hat definitiv einen Renovierungsstau. Die Gebäude, mit Ausnahme des Gebäudes für Privatpatienten, sind veraltet, die Außenanlage lieblos. Die Zimmer sind sauber, aber antiquiert. Grenzwertig ist der Gymnastikraum, welcher ein umgebautes Schwimmbad ist. Die Luft darin ist teil unzumutbar.
Es stände der Klinik sicherlich gut, eine Kooperation mit dem kleinen Schwimmbad in Breitnau einzugehen, um es Patienten (ohne offene Wunden) zu ermöglichen, ihr Ödem per Wassergymnastik zu lindern.
Das Sportangebot muss sich an die Patientengruppe orientieren, was sicher nicht leicht ist. Denn es warten sportliche, schlanke Patienten ebenso wie viele Patienten, die nur im Sitzen sich ein wenig bewegen können. Daher ist Eigeninitiative gefragt und die Bewegung in der schönen Umgebung angezeigt. Die beiden Sportlehrerinnen sind engagiert, besonders eine der beiden, die mit positiver Einstellung und guten Sportvorträgen am Samstag ein Highlight der Klinik sind.
Positiv waren ebenfalls die Vorträge einer Psychologin zur Achtsamkeit und achtsamen Essen.

Strumpfanpassung: Da das Sanitätshaus im Klinikgebäude den ganzen Tag nichts anderes machen als Strümpfe abmessen, ist Fachwissen logischerweise vorhanden. Das Sanitätshaus darf als wichtiger Wirtschaftsfaktor im Klinikumfeld eingestuft werden, wie sonst ist zu erklären, dass der Termin zur Strumpfanpassung automatisch in den Klinikalltag eingeplant ist. Meinem Geschmack zufolge erfolgt die Anpassung zu früh, nämlich zur Hälfte eines dreiwöchigen Aufenthaltes, wenn der Behandlungserfolg noch nicht absehbar ist. Zwar verweist das Sanitätshaus darauf, dass neben Jobst auch andere Ware bestellt wird, aber das muss man schon sehr dezidiert vorbringen, sonst wird man Jobst-technisch versorgt. Aus welchen Gründen das so ist, ist offen. Kritikpunkt an der Strumpfanpassung ist, dass das Wissen der dort Angestellten oftmals als höher eingestuft wird als das Empfinden der Patienten nach dem Probetragen. Änderungswünsche müssen mit Nachdruck vorgebracht werden.

Zusammenfassung: Der Aufenthalt in 2018 war für mich eindeutig negativ besetzt: Es wurde nur ein minimalster Behandlungserfolg festgestellt (durch Volumenmessung), mein Lymphödem hat sich an bislang wenig betroffenen Körperstellen (z..B. Vorfuß) verschlechtert durch unsachgemäße Bandagierung und die Betreuung durch Ärzte und Therapeuten war ungenügend. Ich werde mich nach Alternativen umsehen.

10 von 11 Personen fanden diese Bewertung hilfreich

Bewertung kommentieren

War dieser Bericht hilfreich? Ja Nein

Bewertung kommentieren

Ihr Kommentar

Ihr Name

Ihre E-Mail

Abbrechen  Kommentar absenden